Newsarchiv

Nachruf auf Marc Krömer, der am 15. Juni 2020 verstorben ist

 

1991 endete unser erstes sportliches Aufeinandertreffen bei den Deutschen Meisterschaften in Duisburg mit Silber und Bronze, Marc im sogenannten „Locher-Achter“, wir in einer Berlin-Saarbrückener-Renngemeinschaft. Auch in den folgenden Jahren waren wir sportliche Gegner im Zweier, Vierer und Achter und 1993 gemeinsam bei den Ruderweltmeisterschaften in Racice/Tschechien.

Erst in den darauffolgenden Jahren als der Leichtgewichts-Vierer ohne olympisch wurde, saßen wir auch gemeinsam in einem Boot, nicht ohne Potential, aber im damaligen „Haifischbecken“ der deutschen Leichtgewichtsruderer von den Verantwortlichen nicht erwünscht, wie wir in späteren Gesprächen oft analysiert haben.

Viele Jahre später als Marc Geschäftsführer für Filippi Boote in Deutschland wurde, gab es wieder mehr Kontakte. Der WIKING kaufte traditionell nur Spitzenboote die gelb waren und nun waren aber die weißen Doppelzweier eine echte Rakete auf den Regattaplätzen der Welt.

In der Vorbereitung für das deutsche Ausscheidungsrennen für Olympia 2016 im Leichtgewichts-Doppelzweier kamen wir in eine echte Zwickmühle. Wir hatten mit Daniel Lawitzke und Max Röger zwei Topskuller in unseren Reihen, die den favorisierten Mainzer Doppelzweier vom Thron stürzen wollten. Jetzt wäre es ein Leichtes gewesen bei Marc einen Zweier zu bestellen, aber er war auch Co-Trainer genau dieses Mainzer Zweiers und aus Angst, dass wir vielleicht das Boot nicht rechtzeitig erhalten würden, kauften wir den Wiking-Grünen Doppelzweier in einen Nacht und Nebel Aktion in der Schweiz.

Richtig krumm genommen hat er uns diese Aktion nie, aus sportlicher Verbundenheit, vielleicht auch deshalb, weil wir in den Jahren danach noch mehrere Filippi Boote über ihn angeschafft haben.

Die Chemie stimmte irgendwie zwischen Marc und uns Wikingern und wir hätten ihn gerne bei unserer 125-Jahresfeier im nächsten Jahr begrüßt.

Es wird uns fehlen, an deinem Filippistand auf irgend einem Regattaplatz zu sitzen, einen hauseigenen Espresso zu trinken und über den deutschen Rudersport zu philosophieren. In unseren Gedanken wirst Du weiterleben!

Martin Hasse und Lars Ziegner